BIO (GRAFIE) - oder was bisher so geschah
1968 wurde ich als drittes Kind eines künstlerischen Hirnforschers und einer hessischen Frohnatur in Würzburg geboren.
Mein Kinder-Hochstuhl stand oft am Klavier und ich wuchs quasi in die Musik meiner Familie hinein. Mein Bruder Tobias Wahren wurde erfolgreicher Pianist, Dirigent und Chorleiter in Ulm, mein Onkel Karl Heinz Wahren ist Komponist in Berlin.
Musik spielte von Klassik über Jazz bis Volksmusik immer eine Rolle in meiner Familie.
1974 begann mein klassischer Cellounterricht in Schortens/Friesland wohin wir 1972 gezogen sind. Ich brauchte drei Cellolehrer und eine Pubertät bis ich das Cello 1984 an den Nagel hängte und mich dem Jazzklavier zuwandte. In Oldenburg lernte ich tolle Jazzmusiker kennen, ua.meinen prägendsten Klavierlehrer Klaus Ignatzek und die Mitmusiker Frank Delle, Jörn Anders. Mit ihnen gab ich bald Konzerte in Norddeutschland, Frankreich und unternahm eine Reise mit der Musikschule in die USA.
1986-91 studierte ich Jazzklavier an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover.
Dort traf ich erstmals Thomas Quasthoff, den mehrfachen Grammypreisträger, den ich auf einigen Jazzkonzerten begleitete (Ua. Berliner Philharmonie, Wiener Staatsoper, Schloss Elmau).
Parallel gründete ich meine erste Folk-Formation "Haugebonden" mit Ulrike Wahren als Sängerin. 1991 heirateten wir, ich zog nach Detmold und wir bekamen zwei wunderbare Kinder. Mit unserer Partyband "Käpt'n of your Heart" sorgten wir nicht nur für das nötige Kleingeld der jungen Familie, sondern hatten eine Menge Spaß auf diversen Bühnen!
In Detmold arbeitete ich am Landestheater als Komponist und musikalischer Leiter für Bühnenmusiken. Eine tolle Aufgabe, in der ich lernen musste, in einem großen Betrieb zu funktionieren. In vielen Bühnenstücken von Shakespeare bis Gegenwartstheater komponierte ich in allen möglichen Musik-Stilen, nahm Musik auf dem Tonband auf (das gab es damals noch!) oder begleitete Live. Auch die jährlichen Musicals und Hoftheater Vorstellungen fanden unter meiner musikalischen Leitung statt.
Das neue Jahrtausend brachte eine Zeit des Wechsels und Wandels mit neuen Schwung und neue Perspektiven in mein Leben.
Erst endete meine Ehe, dann beendete ich die Arbeit am Landestheater Detmold. Ich löste nach einem letzten Auftritt Silvester 2000 unsere Partyband nach zehn erfolgreichen Jahren auf. Bereits 1998 gründete ich die neue Folkband "Haugebonden" in neuer Besetzung: Jetzt mit Anette Gebauer als Sängerin.
Das Thema Mittelalter beschäftigte und begeisterte mich so intensiv, dass ich mit Arne Heger 2000 das Duivelspack (Plattdeutsch: Teufelspack) gründete - jene erfolgreiche Folkband, die mich in 20 Jahren durch ganz Europa, nach Namibia und sogar auf das legendäre Hardrockfestival Wacken brachte. Wir veröffentlichten 13 CD's mit Liederbüchern. Nach 10 Jahren stieg Stefan Pokroppa für Marcus Linnemann an der Gitarre ein. Wir entwickelten gemeinsam neue Veranstaltungsformate, wie den Workshop "Folk auf der Burg" oder die "GeWanderung" - eine mittelalterliche Wanderungen durch verschiedene Gegenden Deutschlands.
Seit 2001 führe ich in Detmold das Thema Theater, Musik und Geschichte in meinem StadtGang zusammen. Anfangs war ich auf das Thema Mittelalter beschränkt, 2009 entwickelte ich anlässlich des Varusjahres den GermanenGang um das Hermannsdenkmal. Es folgten zahlreiche innovative Ideen: Der NachtwächterGang, TavernenGang, DruidenGang, MühlenGang, WaldeGang, StadtRUN (die gejoggt Stadtführung- ein grandioser Reinfall!!!) und schließlich die Gruselführung "Jack the Lipper" (Ein grandioser Erfolg!). In der meditativen Führung "Innehalten" versuchte ich allgemeine Lebensfragen an Orte in der Stadt zu knüpfen.
2005 erwarb ich das alte Fachwerkhaus in der Meierstraße (die ehemalige Wäscherei Raupe) und sanierte es mit Stefanie, meiner späteren Frau. Darin gründete ich meine Musikschule "Wahrens Musikhaus", wo ich bis heute leidenschaftlich gerne Unterricht für Klavier, Harfe, Tastenfidel und in Gitarrengruppen gebe. Nach dem erfolgreichen Stresstest einer Haussanierung heiratete ich Stefanie 2006, eine Mittelalter-begeisterte Lehrerin. Mittlerweile hatten wir also drei Kinder und so gab ich Kinderkonzerte, schrieb 2009 ein Kinderbuch "Die Rache der schwarzen Rose" und veröffentlichte 2012 zahlreiche Kinderlieder auf dem Duivelspack Album "Kindsköpfe".
Das Thema Familie interessierte mich aber auch in die andere Richtung: Meine Ahnenforschung ließ mich tief in die spannende Geschichte meiner Familie eintauchen. Als "Edelfreie zu Wahren" waren wir bis 1500 adelig und stellten die Bischöfe in Merseburg. Die Ergebnisse meiner Forschungen flossen in zwei weiteren Büchern zusammen: 2015 "Wahren - Stationen einer Familie" und 2016 "Hoffe, dass die Sonne Morgen kommt" (Die Tagebücher der Bäuerin Helene Wahren). Viele Lesungen mit Marion Kettelharke als Sprecherin folgten.
Wind- und Wassermühlen sind magische Orte und tauchen in vielen Liedern auf. Deshalb gründete ich 2014 das Ensemble "Flügelsang", ein toller bunter Haufen von 12 Musiker*innen - zum großen Teil mit Laien - und wir spielten bis 2018 Volkslieder, Folk und rockige Songs auf allen Arten von Mühlen und Mühlfesten. Das Album "Flügelsang" haben wir 2014 veröffentlicht.
Ab 2017 veröffentliche ich vermehrt eigene musikalische Alben: "Detmold, die ganze Geschichte", dann meine Alben "Celtic" 2018 und "Celtic Christmas" 2020 mit Sandra Lubos (Gesang).
Die Erfahrungen einer unglücklichen Liebesgeschichte verarbeitete ich 2019 in meinem Chanson Album "Von Schmetterlingen und Eulen" , es wurde mit einer Nominierung zum Preis der Deutschen Schallplattenkritik belohnt.
Den Corona Sommer 2020 nutzten Stefan Pokroppa und ich und gründeten eine neue Mittelalter Band "Seinerzeit". Mit dem Album "Erste Runde" machen wir uns optimistisch bereit für sonnige Sommer Veranstaltungen. Seit 2020 veröffentliche ich Videos mit meiner Arbeit, meinen Songs und StadtGängen auf YouTube. 2022 bekam ich meinen ersten professionellen Video-Auftrag von der Firma "Kramp und Kramp"
Der Druck unter Corona, komplett unterschiedliche Lebensrealitäten und zu viel Verantwortung führte Ende 2022 zur Trennung von meiner zweiten Frau Stefanie. Das ist traurig, schafft aber Raum für neue Lebensträume und Potentiale.
Vor allem Männer litten in der Corona-Krise unter Sprachlosigkeit, Arbeitslosigkeit und mangelnder Solidarität unter Männern. das führte dazu, dass ich eine erste Männergruppe "Mann, wie geht's" seit 2022 coache. Dabei helfen mir meine vielen Gruppenerfahrungen, aber auch eigene Workshops und Seminare. Es folgte eine weitere Gruppe im Rahmen der VHS und schließlich eine dritte in der Landeskirche. langsam werde ich zum Männer-Coach-Guru ;-))
Ich bin stolz auf alles bisher Erschaffene, denn ich führe das Leben, welches ich mir als Jugendlicher erträumt habe: Kreativ, aufregend, in Kontakt zu Menschen, immer auf Reisen und suchend. Ein Leben zwischen Party und Philosophie, zwischen Höhenflug und Tiefgang.
Als wäre ich ein Kind eines künstlerischen Hirnforschers und einer hessischen Frohnatur!